ERFOLGLOSE ENTWAFFNUNG VON REICHSBÜRGERN

MDR exakt  |  von Carina Huppertz

In Sachsen-Anhalt und Bayern schießen Reichsbürger auf Polizisten. Ein Beamter kommt ums Leben. Die Innenministerien verkünden, Reichsbürger zu entwaffnen – doch passiert ist bisher wenig.

Ein halbes Jahr nach der Ankündigung sind in Sachsen und Thüringen nur wenige sogenannte Reichsbürger entwaffnet worden. In Sachsen mussten nach Recherchen des MDR-Magazins »exakt« seit November bislang lediglich drei Reichsbürger ihre Waffen abgeben. In Thüringen blieb die Zahl der bisher entwaffneten Reichsbürger laut Innenministerium einstellig. In beiden Ländern sind jedoch insgesamt mehr als 100 bewaffnete Reichsbürger bekannt.

Einige Landkreise haben in diesem Zusammenhang die unklare Rechtslage bei der Entwaffnung kritisiert. Die Waffenbehörde brauche einen eindeutigen, schriftlichen Beweis, dass der Waffenbesitzer den Staat nicht anerkenne, sagte der Beigeordnete des Landkreises Zwickau, Carsten Michaelis (CDU). Seine Behörde kenne 18 bewaffnete Reichsbürger, habe aber bisher keine waffenrechtliche Erlaubnis widerrufen.

Erstausstrahlung: 10. Mai 2017, MDR | Autorin: Carina Huppertz | Kamera: Daniel Berg, Uwe Nitschke | Schnitt: Mirko Wand | Redaktion: Anja Riediger